Theateraufführung: Ein Tag mit Herrn Jules
Das Abschiednehmen auch anders sein kann wird im Theaterstück „Ein Tag mit Herrn Jules“ gezeigt.
Frau Gertrud Hosenberg und Herr Tobias Siebert führen das Theaterstück in Warendorf zuerst am 02. März als geschlossene Veranstaltung in unserem Bestattunghaus auf. Dann am 4. März 2012 in der Friedhofskapelle, Breite Straße; am 18. März im Theaterpädag. Zentrum in Münster und am 25. März in der evangelischen Kirche in Beelen, jeweils um 17:00 Uhr.
Karten gibt es im Vorverkauf bei Musik Hoffmann oder an den Abendkassen zum Preis von 15 Euro (10 Euro ermäßigt).
Die halbe Stunde zwischen Erwachen und Aufstehen ist für Alice die Zeitloseste des ganzen Tages. Da darf sie sich vom Bettuch noch einmal umhüllen lassen wie von einem vertrauten Kleidungsstück. Neben ihr ist der Duft von Jules noch tief ins Laken tief eingegraben, „ein Hauch von verflogenem Alkohol, Muskatnuß und altem Mann“. Jules wird jetzt unten in der Küche stehen, wo er das einzige tut, was er nach Alices Erinnerung im Haushalt immer tut: Kaffee kochen nämlich. Erst wenn der Duft des frisch gebrühten Kaffees durch die Wohnung zieht und Alice sich klar gemacht hat, wie gut es ihr geht, ist die zeitlose halbe Stunde zwischen Erwachen und Aufstehen vorbei.
Eigentlich ist vieles zeitlos im Alltag von Jules und Alice, und vieles ist erstarrt in Ritualen. Dazu gehört auch der Besuch des autistischen Nachbarsjungen David, der auch heute wie selbstverständlich zum Schachspiel vorbeikommen wird. Aber heute ist etwas anders in Alices Leben. Zwar zieht der Kaffeeduft noch durch die Wohnung, aber die Zeit ist diesmal dennoch gänzlich stehen geblieben: Jules sitzt tot auf dem gemeinsamen Sofa. Aber Alice beschließt, trotzdem den Tag mit ihm zu verbringen und mit ihm über all das zu reden, was vielleicht doch nicht so glücklich war in ihrem Leben. Dann kommt David, auch da läuft alles anders. Und dann brechen am nächsten Morgen doch wieder neue Zeiten an und das Leben beginnt mit dem „Duft eines neuen Tages“.
Ein Tag mit Herrn Jules der 58-jährigen niederländischen Autorin Diane Broeckhoven ist ein wundervoll stilles Buch vom Abschied-Nehmen und Mut-Fassen, von der Eintönigkeit des Alltag und von den Überraschungen des Lebens, herrlich unpathetisch und — ja, vor allem — auf zauberhafte Art und Weise zeitlos. Große Literatur. –Isa Gerck
Quelle: Amazon.de
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!